“Zukunft Gas” ist ein Lobbyverband, der es sich zum Ziel gemacht hat, klimaschädliches Gas als vermeintlichen Energieträger der Zukunft zu propagieren. Zu seinen Mitgliedern zählen auch einige Stadtwerke, die sich aktiv für den Klimaschutz und eine langfristig bezahlbare und sichere Energie- und Wärmeversorgung in ihren Gemeinden einsetzen sollten. Gemeinsam mit 71 weiteren Organisationen fordern wir: Keine Mitgliedsbeiträge für die Gaslobby!
Das Budget für Gas-Lobbyismus ist in Deutschland riesig. Allein im Jahr 2021 beliefen sich die Ausgaben auf rund 40 Millionen Euro. Mit diesem Geld wird das Image von klimaschädlichem Gas aufpoliert und progressive Klimaschutzpolitik erschwert. Dagegen kommen Umweltverbände, die gemeinsam nur über einen Bruchteil dieser Summe verfügen, kaum an und es entsteht ein extrem einseitiger Einfluss auf die Politik.
“Zukunft Gas” als Werbeagentur für klimaschädliches Gas
Ein Hauptakteur in diesem Spiel ist “Zukunft Gas”. Einerseits sorgt der Lobby-Verband für eine gute Vernetzung zwischen Energie-Großkonzernen wie Eon, Uniper, RWE, EnBW und Wintershall DEA und anderen wichtigen Verbänden der Energiewirtschaft, Wissenschaftler*innen, Medien und Politiker*innen. Auf der anderen Seite werden Unmengen an Geld genutzt, um eine gezielte und professionelle Image-Kampagne durchzusetzen, die Erdgas als Brückentechnologie und als vermeintlich klimafreundlichen und kostengünstigen Energieträger inszeniert.
Die Finanzierung klimaschädlicher Lobbyarbeit durch die Stadtwerke
Viele Stadtwerke sind als Mitglieder bei “Zukunft Gas” aktiv und finanzieren somit diese klimaschädliche Lobbyarbeit mit. Ihre Mitgliederbeiträge belaufen sich nach Recherchen von Correctiv auf mehrere Millionen Euro. Wir finden: Dass öffentliche Unternehmen, die der Daseinsvorsorge dienen, Lobbyarbeit für klimaschädliche Energieträger mitfinanzieren, ist ein Widerspruch zu ihrer Gemeinwohl-Verpflichtung.
Forderungen an die Stadtwerke: Raus aus der Gas-Lobby!
BürgerBegehren Klimaschutz e.V., fordert zusammen mit 350.org, dem Umweltinstitut München e.V. und über 70 weiteren zivilgesellschaftlichen Organisationen (wie Greenpeace und Campact) und Unternehmen den Austritt der Stadtwerke aus dem Lobby-Verband “Zukunft Gas”! Als öffentliche Unternehmen sollten sich die Stadtwerke für erneuerbare Energien und grüne Wärmenetze einsetzen und somit Stadtwerke der Zukunft werden.
Bereits 22 Stadtwerke sind in kürzester Zeit aus dem Verband “Zukunft Gas” ausgestiegen und wir hoffen, dass auch die restlichen Stadtwerke diesem guten Beispiel folgen und die Gas-Lobby hinter sich lassen werden.